Ausblick für 2023
Trotz Krisen: Den großen Unternehmen in der Region geht es blendend

29.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:18 Uhr
Das BMW-Werk in Regensburg wird 2023 eine wichtige Rolle für Produktionen neuer Modelle übernehmen. −Foto: Armin Weigel, dpa

Multiple Krisen halten die Welt in Atem und stellen den ein oder oder anderen vor immense Herausforderungen. Gleichwohl war das Jahr 2022 für die großen Unternehmen in und um Regensburg überaus erfolgreich. Krones, BMW, Maschinenfabrik Reinhausen, Infineon, AMS Osram und Siemens blicken optimistisch auf das kommende Jahr.



Krones, der Neutraublinger Anlagenhersteller, schließt 2022 erfolgreich ab, „mit dem größten Auftragseingang in der Geschichte des Unternehmens“, teilt Pressesprecherin Ingrid Reuschl mit. Diese Rekordzahl sichere Krones bis in das Jahr 2024 eine gute Auslastung. Trotzdem bestehe weiter die Herausforderung, Materialengpässe auszugleichen. Für 2023 plant der Konzern einen internationalen Stellenaufbau von 1000 Mitarbeitern.

Neue Finanzchefin für Krones

Personell wird es aber auch in der Führungsetage eine Veränderung geben: Erstmals wird eine Frau Mitglied im Vorstand sein. Uta Anders übernimmt die Position von Norbert Broger als Finanzchefin. Der Konzern möchte 2023 außerdem verstärkt in Nachhaltigkeit investieren, um spätestens 2040 klimaneutral produzieren zu können.

Das Regensburger BMW-Werk kündigt an, Elektromobilität weiter hochzufahren und entsprechend die Batteriefertigung zu steigern. Investitionen in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags sollen im kommenden Jahr hauptsächlich in Beschaffung und Ausbau von Anlagen fließen, teilt Pressesprecherin Romy Ertl mit. Dabei werde besonders auf ökologisch nachhaltige Eigenschaften wert gelegt. Nachdem seit Mitte dieses Jahres deriX1 als erstes vollelektronisches Modell in Regensburgvom Band rollt, wird 2023 ein weiteres rein batteriebetriebenes Modell das Oberpfälzer Produktionsportfolio erweitern. „Wir werden dafür weitere Mitarbeitende einstellen und den Kompetenzaufbau vorantreiben“, so Ertl. Außerdem möchte BMW intensiv in Maßnahmen für zukünftige Produktion investieren. Das Werk in Regensburg werde dabei eine wichtige Rolle spielen und „im Werksverbund Unternehmensgeschichte schreiben“, so Ertl. Mehr wollte sie an dieser Stelle nicht verraten.

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Nicolas Maier-Scheubeck, Geschäftsführer der Maschinenfabrik Reinhausen (MR), spricht von einer „sehr guten Umsatzsteigerung“ im Jahr 2022. Man habe einen Auftragseingang von etwa einer Milliarde Euro generieren können. Die Energiewende und der Krieg in der Ukraine haben neue Lösungen erforderlich gemacht. Deswegen konzentriert sich MR im kommenden Jahr vor allem auf die Entwicklung und Anfertigung neuer Produkte. Da sich die Funktionen dieser Produkte signifikant verändern werden, sei das Unternehmen auf zusätzliche Mitarbeiter mit unterschiedlichsten Qualifikationen angewiesen, so Maier-Scheubeck.

Rekordgeschäftsjahr abgeschlossen

Auch der Halbleiterhersteller Infineon ist nach eigenen Angaben sehr zufrieden. „Wir haben ein Rekordgeschäftsjahr abgeschlossen und die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte ist in Planung“, berichtet Pressesprecherin Sabrina Goetz. Der Konzern habe einen Umsatzsprung von mehr als drei Milliarden auf 14 Milliarden Euro gemacht. Das ist ein Plus von 29 Prozent. Anwendungen in den Bereichen Elektromobilität, erneuerbare Energien, automatisiertes Fahren, Stromversorgung für Rechenzentren und Technologien der globalen Infrastruktur wie ein vernetztes Zuhause würden stark wachsen. Um die Basis für diesen Wachstumskurs zu verbreitern, sollen die Fertigungskapazitäten ausgebaut werden. Dafür will Infineon fünf Milliarden Euro in ein neues Werk in Dresden investieren. Das wäre die bislang größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte, so Goetz. Aktuell wird auch derStandort Regensburg bis Ende 2023 erweitert. Die Gesamtinvestition belaufe sich auf 40,5 Millionen Euro.

Der österreichisch-deutsche Konzern AMS Osram kann ebenfalls eine steigende Nachfrage verzeichnen. „Der Trend zum immer breiteren Einsatz optischer Halbleiter wie Lichtsensoren ist ungebrochen“, sagtManager Robert Feurle. Gemäß der Vision des Unternehmens, „unangefochtener Marktführer für optische Lösungen zu werden“, sollen auch 2023 neue Technologien in den Bereichen Beleuchtung, Sensorik und Visualisierung vorangetrieben werden. Darauf ziele auch der Standort Regensburg maßgeblich ab. Deswegen suche man für Regensburg weiterhin qualifizierte und spezialisierte Mitarbeiter.

Siemens will CO2-Ausstoß reduzieren

Bernhard Lott ist Pressesprecher für Siemens Bayern und sagt: „In Regensburg werden wir weiter in Fertigungsanlagen und die Reduzierung von CO2 investieren.“ Das Ziel sei es, bis 2030 klimaneutral zu werden, erläutert Lott. Außerdem: Im Geschäft „Smart Infrastructure“ könne ein starker Auftragseingang verzeichnet werden. Dazu trage auch das Werk in Regensburg bei. Der Standort blickt 2023 auf sein 75-jähriges Bestehen zurück. Der Autozulieferer Continental wollte sich auf Standortebene nicht äußern.