Training für den Ernstfall
24-Stunden-Übung der FF Burglengenfeld hatte es in sich

17.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:35 Uhr
Stefan Barte
Am späten Samstagabend musste ein Löschtrupp der FF Burglengenfeld in einem Übungsszenario einen Flächenbrand im Zementwerk löschen. −Foto: Stefan Barte

Bei einer Großübung der FF Burglengenfeld trainierten die Feuerwehrler, das BRK Burglengenfeld sowie die Nachbar-Wehren für den Ernstfall. Die erste Herausforderung: ein Brand in einer Lagerhalle.

Seit dem frühen Samstagvormittag präparieren die Feuerwehrler Marco Prehn und André Kupfer eine riesige Lagerhalle der Firma Erutec in der Vorstadt für den Auftakt einer 24-Stunden-Übung der FF Burglengenfeld.

Erst als aus jeder Ritze dicker Rauch aufsteigt, erfolgt um 9.45Uhr die Alarmierung der Einsatzkräfte über Funk. „Code B4, Brand in Lagerhalle, mindestens fünf Verletzte, Person vermisst, starke Rauchentwicklung.“ Für die Bereitschaft bedeutet der Code B4, dass der gesamte Zug samt Drehleiter ausrückt. Gleichzeitig macht sich das BRK Burglengenfeld auf den Weg zum Einsatzort. Unter Schock stehende Verletzte mit schweren Brandwunden irren bei der Übung umher und überall dringen dicke Rauchschwaden aus dem Gebäude.

Erstversorgung der Verletzten im Einsatzfahrzeug der FF

Aufgrund der Enge der Anfahrtswege gestaltet sich die Rettungsorganisation schwierig. An einem Tor bekämpft schließlich die Drehleiter das Feuer, am zweiten Tor bereitet die Jugendfeuerwehr einen Löschaufbau vor und auf der Rückseite dringen die Atemträger ins Gebäude. Mangels Raum werden die Verletzten erst einmal im Einsatzfahrzeug der Feuerwehr erstversorgt, bevor sie später in Rettungswagen abtransportiert werden können.

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Um 10.45 Uhr wird der erste Übungseinsatz für beendet erklärt und Kommandant Michael Prehn lässt die gut 60beteiligten Einsatzkräfte zur Nachbesprechung zusammenkommen. Es konnten viele wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden, auf die es bei einem echten Einsatz ankommt. Eine zu lange Suche nach einem Hydranten, Wasserverlust beim Löschfahrzeug, oder schlecht angezogene Schutzbekleidung bei den Atemträgern könnten im Ernstfall schwerwiegende Folgen haben.

Eine Ölspur aus Kakao und Wasser

Am Nachmittag erfolgte die nächste Übungseinlage an der Kreuzbergkirche, bei der zwei aus dem nahegelegenen Krankenhaus vermisste Personen gesucht werden mussten. Zweierteams durchstreiften das unwegsame Gelände und die Drehleiter musste zur Personenbergung eingesetzt werden. Es folgte die Beseitigung einer Ölspur beim Toom-Baumarkt, kreativ hergestellt aus Kakao und Wasser, sowie ein Bauunfall in der Kurt-Schuhmacher-Straße. Der Übungshöhepunkt dürfte allerdings ein nächtlicher Flächenbrand im Zementwerk gewesen sein. Die Firma stellte eine große Freifläche zur Verfügung, auf der ein Strohfeuer entzündet und anschließend bekämpft werden konnte.

Nachbar-Wehren kamen zur Unterstützung

Hier unterstützte die FF Pottenstetten die Einsatzkräfte. Die letzte große Herausforderung erwartete die Einsatzkräfte am Sonntagmorgen in der Kellergasse. Bei einem Verkehrsunfall mit drei Fahrzeugen mussten zwei eingeklemmte Personen mit dem Rettungsspreizer herausgeschnitten und versorgt werden. Die FF Kallmünz kam hierbei zur Hilfe.

Sichtlich abgeschlagen, aber glücklich und stolz endete das Übungsszenario für die Ehrenamtler Sonntagmittag. 2017 fand die letzte Großübung statt. Prehn fasst als Gesamtverantwortlicher zusammen: „Wir erlebten interessante und lehrreiche Übungen, ein kameradschaftliches Miteinander über die Vereinsgrenzen hinaus und vor allem die Jugendlichen konnten endlich einmal realistische Einsatz-Szenarien erleben, da sie bei echten Einsätzen nicht mit rausfahren dürfen.“