Der Hammerseezauber, der Weihnachtsmarkt in Bodenwöhr am Sonntag, wurde seinem Namen mehr als gerecht. Er bot den vielen Besuchern ein stimmungsvolles Erlebnis vor einzigartiger Kulisse.
So viele Besucher wie noch nie strömten zum sechsten Hammerseezauber in Bodenwöhr, darüber waren sich alle einig. Nach zweijähriger Pause hatte man sich besonders darauf gefreut. Bereits die Anreise mit dem nostalgischen Zug, dem roten Weihnachtsbockerl, das zwischen dem Brucker Weihnachtsmarkt und Bodenwöhr verkehrte, war etwas Besonderes. „Ziemlich schnell“ sei er gefahren, erklärte beeindruckt der dreijährige Moritz Bindl aus Bruck, der mit Mama und Tante gleich zweimal hin und her fuhr, weil es so schön war.
„Schienenbus“ aus Passau
Der Zug, der auch Schienen- oder Volksbus genannt werde, mache eben sofort gute Laune, wissen Zugbegleiter Andreas Mitterer und Lokführer Thomas Kummer, der auch erster Vorstand der Passauer Eisenbahnfreunde ist – und pünktlich war der Zug obendrein. Der Verein ist Eigentümer des Zugs aus dem Ende der 1950er Jahre. „Das Wetter ist perfekt“, fügte zweiter Lokführer Thomas Heider an, und auch das stimmte.
Die Sonne spiegelte sichauf dem idyllischen Hammersee, an dessen Ufer entlang die Gäste vom Zug aus zum romantischen Markt spazierten und dort sofort von der weihnachtlichen Atmosphäre verzaubert wurden. Auch Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder kam mit dem Zug und zusammen mit dem früheren Bürgermeister Karl Bley zum Markt und genoss den Nachmittag.
Den Platz für die Stände hatten die Helfer und die Initiatorin des Markts, Carina Hoffmann, vom Kunst- und Kulturgarten auf das Seeufer ausgeweitet, denn auch die Fieranten – vor allem Vereine aus der Gemeinde – waren so viele wie nie. Die Mitglieder des Jugendrotkreuzes Bodenwöhr verkauften zum Beispiel kleine gestrickte Kunstwerke wie Feuerwehrautos oder Spielsachen, aber auch Chili con Carne. Vertreten war der Bodenwöhrer Generationenbeirat, der die Besucher über seine Aktionen informierte, aber auch „Generationenlichter“ aus Bienenwachs verkaufte. Der Posaunenchor gab weihnachtliche Weisen zum Besten.
Stollen wie von der Oma
An jedem Stand gab es etwas Besonderes, und es machte Spaß, zu bummeln und zu kaufen, während der Duft nach Mandeln, Glühwein und Bratwürsten über den Platz zog. Hier am See kam am zweiten Advent echte Weihnachtsstimmung auf. Der Elternbeirat und der Förderverein der Grundschule hatten einen Platz unter dem Pavillon direkt am Ufer und boten dort Schmankerl wie Pflaumen-Lebkuchen-Marmelade und selbst gebackene Plätzchen an. Der Erlös werde für Aktionen wie „Gesundes Frühstück“, für Projekte und Ausflüge verwendet, sagten die Mitglieder, die am Stand ebenfalls Spaß hatten. Wochenlang hatte Jeanette Medack vom Bodenwöhrer Gnadenhof für Hasen und Kaninchen etliche Stollen nach dem Rezept ihrer Oma gebacken, wie sie berichtete. Mit Helfern verkaufte sie sie und andere Köstlichkeiten nun, um wieder die Futterkasse zu füllen.
Tombola war bald ausverkauft
Dicht drängten sich die Gäste den ganzen Nachmittag und Abend entlang der Stände, kauften Weihnachtsgeschenke und genossen die Stimmung. Die Bodenwöhrer Hobbykünstlerin Annika Jehl zum Beispiel bot Ohrringe aus Fimo an – jetzt sogar in Schneeflocken- oder Weihnachssternform. Auch der Nikolaus besuchte mit seinem Engel den Markt und verteilte Süßes. Bürgermeister Georg Hoffmann hatte für einen Tag sein Amt mit dem des Heiligen getauscht.
Die Tombola der Frauenunion war so begehrt, dass sie bereits am Nachmittag praktisch ausverkauft war, was die Frauen sehr freute. Die Kinder hatten Spaß mit den drei niedlichen und neugierigen Alpakas. Ein voller Erfolg, so lautete das Fazit der Veranstalter des Hammerseezaubers am Ende, und die Besucher waren ebenfalls begeistert.
Beim Jugendrotkreuz gab es gestrickte Spielwaren.
Die Kinder und auch die Erwachsenen fanden die drei Alpakas bezaubernd.
Bürgermeister Georg Hoffmann (l.) begrüßte MdB Marianne Schieder und Nittenaus Altbürgermeister Karl Bley (r.).
