Medizinische Versorgung verbessert
Neues Ärztehaus ist ein Meilenstein für die Gemeinde Wackersdorf

02.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:24 Uhr
Max Schmid
Mit der neuen Einrichtung hat die Kommune auch einen ersten Schritt in Richtung einer neuen Ortsmitte gemacht. −Foto: Michael Weiß

Die Einweihung des neuen Ärztehauses in der Ortsmitte führt laut Bürgermeister Thomas Falter zu einer erheblichen Aufwertung des Gesundheitsstandortes. Seit Montag praktizieren die Wackersdorfer Hausärzte im neuen Domizil, nun erfolgte die Einweihung.

Die Liste der Gäste war lang, Bürgermeister Thomas Falter begrüßte nicht nur die Ärzte und Mitarbeiter der Praxis sowie ihre Vorgänger Edith und Albert Strobl sowie das Team der Barbara-Apotheke, sondern auch die Geschäftsleitung des Krankenhauses St. Barbara, weitere Ärzte aus dem Umland und die Planer des Bauwerks. Sein Dank galt insbesondere auch den Nachbarn des Ärztehauses für ihr Verständnis während der Bauarbeiten. Ein Quartett des Musikvereins umrahmte die Einweihungsfeier musikalisch.

Ein zentraler Wunsch der Bevölkerung

Mit dem Bau des Ärztehauses habe die Gemeinde einen zentralen Wunsch der Bevölkerung nicht nur erfüllt, sondern übertroffen und so die medizinische Versorgung nachhaltig gesichert, sagte Bürgermeister Falter in der Festrede. Der Neubau sei zudem der erste Schritt in Richtung einer neuen funktionalen Ortsmitte. Das Ärztehaus habe Vorbildfunktion in einer Zeit, in der viele Arztsitze in ländlichen Regionen wegfielen.

Falter blickte zurück auf das Jahr 2016 und die damals organisierte Bürgerbefragung. Der Wunsch nach einer Sicherung des Ärztestandortes stand obenan, nachdem bekannt wurde, dass die langjährigen Praxisinhaber, das Ehepaar Strobl, in den Ruhestand gehen werde. Beide hätten sich damals mit Vehemenz für eine zukunftsfähige Nachfolgelösung eingesetzt, lobte Falter. So konnten die beiden Arztsitze nicht nur gehalten werden, es wurden sogar mehr.

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Anerkennende Worte des Bürgermeisters gab es auch für den Leiter der Hausärzte, Stefan Roi. Er und sein Team seien „ein absoluter Glücksfall für Wackersdorf“. Die Gemeinde habe 6,7 Millionen Euro investiert und erzeuge auch Strom und Wärme für das Gebäude selbst. Das Ärztehaus sei barrierefrei und verfüge über zahlreiche Parkplätze auf zwei Parkdecks. Von der Regierung der Oberpfalz erhielt man nach den Worten des Bürgermeisters eine Förderung in Höhe von 1,1Millionen Euro. Falter dankte allen am Neubau beteiligten Unternehmen; das Bauwerk sei unfallfrei fertiggestellt worden.

Vor viereinhalb Jahren die Praxis übernommen

Der Leiter der Hausärzte, Stefan Roi, erinnerte an die Praxisübernahme vor viereinhalb Jahren. Wenige Monate zuvor seien bereits die ersten Gespräche mit der Gemeinde erfolgt. Dann sei der Plan für das neue Gebäude gereift und umgesetzt worden. Roi sprach von einem kollegialen, wertschätzen Miteinander zwischen ihm und der Gemeinde. Der Umzug sei in der vergangenen Woche erfolgt, anschließend auch die Einweisung der Kollegen aus dem Rettungsdienst. Am neuen Standort verfüge man über einen eigenen Rettungswagenstellplatz und einen gut ausgestatteten Notfallraum. Nun freue er sich mit Kollegen und Mitarbeiterinnen darauf, die Patienten hier behandeln zu dürfen.

Landrat Thomas Ebeling gratulierte zum neuen Ärztehaus und stellte fest, dass dieses Thema, das viele ländliche Gemeinden bewege, in Wackersdorf vorbildlich gelöst worden sei. Hubert Schmid von der Regierung der Oberpfalz verwies auf die positiven Auswirkungen der Städtebauförderung in Oberpfälzer Kommunen. Die Gemeinde Wackersdorf habe den bei solchen Projekten notwendigen langen Atem unter Beweis gestellt.

Nachhaltig bei Bau und Energieversorgung

Architekt Julian Söllner vom Architekturbüro Greßmann und Söllner überreichte im Beisein von Stefan Roi und Apotheker Joachim Muss einen symbolischen Schlüssel für das neue Haus an Bürgermeister Thomas Falter. Er verwies auf die Nachhaltigkeit des Bauwerks mit zentraler Energieversorgung, an der künftig auch die Schule und das Mehrzweckgebäude angeschlossen werden sollten. Das Ärztehaus sei termin- und kostensicher erbaut worden, die Kommunikation mit dem Bauherrn, die meist durch Bauamtsleiter Uwe Knutzen erfolgte, bezeichnete Söllner als toll.

Nach der kirchlichen Segnung des Gebäudes durch Pfarrer Christoph Melzl und Diakon Jürgen Weich erfolgte ein Rundgang, bei dem die einzelnen Räume und auch die Figur der Hl. Barbara gesegnet wurden.