Gaudiwurm mit vielen Besuchern
Faschingszug der Allotria ließ Nittenaus Innenstadt beben

19.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:32 Uhr
Renate Ahrens
Klein und Groß kamen beim Faschingszug auf ihre Kosten. −Foto: Renate Ahrens

„Helau Nittenau!“ und „Rumml Rumml!“ – Diese Rufe erklangen am Sonntagnachmittag vielfach in der Innenstadt. Vom dunklen Himmel regnete es Bonbons über die vielen Zuschauer und es wurde ausgelassen gefeiert und gejubelt.



Niemand wollte sich den bunten Faschingszug mit 25 Gruppen entgehen lassen, sondern nach der Coronapause endlich wieder feiern. Die Garden des Veranstalters, der Faschingsgesellschaft Allotria, tanzten zur Musik der Stadtkapelle durch die Straßen. Auch die Faschingsgesellschaft D’Rummlfelser aus Fischbach, viele Vereine und der Stadtrat waren mit von der Partie.

Alle hatten sich etwas Besonderes bei der Gestaltung der Wagen und Kostüme einfallen lassen und ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Manchmal steckte aber auch eine Botschaft dahinter. So warb die Jugendgruppe der Feuerwehr Nittenau, verkleidet als Piraten, mit dem Slogan „Blau wie das Meer – komm zur Feuerwehr“ um Nachwuchs. „Kicken statt Kleben“ war das Motto der E1-Jugend des TSV Nittenau, und auch die „Jack Bar“ wandte sich mit einem Banner gegen „Klimakleber“.

Faschingszug gibt es in Nittenau seit vielen Jahren

Als originelle Sektflaschen verkleidet zog die Laufsportgruppe des TSV Nittenau mit und warb um „mehr Mumm“ zum Laufen. Die Mitglieder verteilten Becher mit Sekt und hatten viel Spaß. Eine Teilnehmerin strahlte jedoch am meisten: Helga Proske, Vorsitzende des Weiberkomitees Nittenau, das nach der Corona-Zwangspause heuer sein 40-jähriges Bestehen feiern konnte.

Noch länger gibt es allerdings den Faschingszug in Nittenau selbst. Nachdem zwischen 1913 und 1959 ein eher „wilder Fasching“ herrschte, wie Allotrias Ehrenpräsident Josef Süß erzählt, beschloss die Allotria 1960, einen Faschingszug zu veranstalten – und seitdem ist er aus Nittenau nicht mehr wegzudenken. Die Allotria stellte am Sonntag auch gleich zehn der 25 Gruppen des Zugs. Am Ende feierten alle fröhlich bei der „After Faschingszug Party“ in der Regentalhalle weiter.