Feuerwehr
Experten-Tipps: So lassen sich Brände in der Adventszeit verhindern

04.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:41 Uhr

Die Feuerwehr gibt Tipps, wie sich Brände in der Advents- und Weihnachtszeit verhindern lassen. −Symbolbild: Paul Zinken/dpa

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt: Was in der Weihnachtszeit für wohlige Atmosphäre sorgt und Kinderaugen zum Leuchten bringt, kann schnell auch zur Gefahr werden. Schlimmstenfalls entwickelt sich ein Brand. Die Feuerwehr gibt Tipps, wie sich das Risiko in der Adventszeit verringern lässt.



Der Adventskranz steht auf einer Tischdecke, vier rote Kerzen, dazu Dekoration und trockene Zweige. Erst wirkt es so, als würde bloß ein etwas stärkerer Windhauch auf die Kerzen treffen, die Flammen flackern stärker als üblich. Doch die Situation eskaliert schnell: In kürzester Zeit greifen die Flammen auf die Zweige über. Bald brennt der gesamte Kranz lichterloh, auch die Tischdecke gerät in Brand.

So zeigt es ein Video im Zeitraffer, das die Kreisbrandinspektion Schwandorf auf ihrer Instagram-Seite veröffentlicht hat. Mit dem Ziel, zu warnen und zu sensibilisieren: „Gerade zum Beginn der Weihnachtszeit wollen wir die Bevölkerung immer wieder darauf hinweisen, wie wichtig es ist, den vorbeugenden Brandschutz ernstzunehmen“, sagt deren Pressesprecher Hans-Jürgen Schlosser.

Weihnachtliche Kerzen: Ein unbeaufsichtigter Moment reicht

Tatsächlich gibt es in der Weihnachtszeit einige Gefahrenquellen. Der Adventskranz ist beispielsweise oft noch feucht, wenn das Gesteck frisch gekauft wird. Doch mit der Zeit trocken die Zweige aus – das wiederum erhöht die Brandgefahr. Dann reicht schon ein unbeaufsichtigter Moment und ein Windstoß, damit der Adventskranz plötzlich in Flammen steht. Aber auch Weihnachtsbäume mit echten Kerzen bergen eine Gefahr.

Hans-Jürgen Schlosser von der Kreisbrandinspektion Schwandorf sagt, dass es in der Adventszeit immer mal wieder Einsätze gebe, weil beispielsweise ein Adventskranz Feuer fängt. Schlosser nimmt das zum Anlass, um daran zu erinnern, wie wichtig es sei, Wohnungen mit Rauchmeldern und CO2-Meldern auszustatten. Die Geräte können helfen, frühzeitig vor Gefahren zu warnen.

Auch der Landesfeuerwehrverband Bayern hat jüngst Tipps herausgeben, worauf Menschen achten können, um Brände zu vermeiden. Doch ein größeres Thema, das die Feuerwehren fordert, seien Brände in der Adventszeit nicht. „Es passiert etwas, aber eine Gefahrenerhöhung während der Weihnachtszeit haben wir nicht festgestellt“, sagt dazu Jürgen Weiß, seines Zeichens Fachbereichsleiter für vorbeugenden Brandschutz beim Landesfeuerwehrverband. Auch in der Statistik gebe es im Dezember und Januar keine besonderen Ausschläge.

Was tun, wenn der Adventskranz brennt?

Dennoch sei Prävention wichtig, sagt Weiß und zitiert einen Spruch, der das Thema auf den Punkt bringt: „Die Feuerwehr hilft, vorbeugen musst Du.“ Wie auch Schlosser von der Kreisbrandinspektion Schwandorf empfiehlt der Brandschutz-Experte, „offenes Feuer immer nur unter Aufsicht brennen zu lassen“. So lässt sich im Zweifelsfall schnell reagieren, wenn wirklich ein Brand entsteht. Umso mehr gelte das, wenn Kinder im Raum sind, während Kerzen brennen. Bei Adventskränzen lasse sich sogar praktisch vorbeugen, indem die Blätter und Zweige mit einer Sprühflasche täglich befeuchtet werden. „Dann ist die Brandgefahr geringer“, sagt Weiß.

Auch für Menschen, die einen Weihnachtsbaum mit echten Kerzen haben, hat der Brandschutz-Experte einige wichtige Tipps in petto. Das fängt bereits beim Anzünden der Kerzen an: Wenn möglich, sollte das immer von oben nach unten passieren, um sich selbst nicht zu verletzten. Zudem sollte die „Standfläche unter dem Weihnachtsbaum mit einer nicht-brennbaren Unterlage ausgelegt“ werden. Das könne verhindern, dass der Teppich in Brand gerät und größer Schaden entsteht, wenn doch etwas Feuer fängt. „Und ich muss natürlich schauen, dass die Kerzen so, wie sie brennen, nicht den Ast darüber anzünden.“

Feuerwehr sensibilisiert weiter

Darüber hinaus sei es nie verkehrt, sich mit einem Feuerlöscher oder einem Handfeuerlöscher vertraut zu machen, sagt Weiß vom Landesfeuerwehrverband. Der Experte empfiehlt einen Feuerlöscher mit sechs Litern Wasser oder mit sechs Litern Wasser-Schaumgemisch, „um offene Flammen schnell und sicher“ abzulöschen, wenn der Weihnachtsbaum in Brand gerät. „Dann kann das in der Anfangszeit noch etwas retten“, sagt er. Bei einem Adventskranz reiche hingegen meist eine Decke, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Für den Fall, dass aber weder Decke noch Feuerlöscher helfen, sollten die Menschen auf jeden Fall die Wohnung verlassen, die Türe hinter sich schließen und die Feuerwehr rufen. Dann können nur noch die Profis helfen.

Damit es möglichst gar nicht so weit kommt, setzt die Feuerwehr weiterhin auf Prävention. So wie die Kreisbrandinspektion Schwandorf. Für den zweiten Advent, sagt Pressesprecher Hans-Jürgen Schlosser, haben sie bereits ein weiteres Video in der Pipeline, um zu sensibilisieren. Das Thema diesmal: Das Brandverhalten bei sogenannten Teelichtöfen.