Regensburg
Joggen mit Hund: Was ist zu beachten?

Wer mit Vierbeiner Laufen will, fängt am besten mit kleinen Runden an. Hundebesitzer sollten noch weitere Dinge beherzigen.

28.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:19 Uhr
Joggen ersetzt nicht den Spaziergang. −Foto: Ole Spata/dpa

Rebecca Kleinschmidt ist Hundetrainerin bei Martin Rütter Dogs in Regensburg. Durch ihre Erfahrung weiß sie als Trainerin und eigene Hundemama genau, worauf zu achten ist.

Ist es möglich, mit Hund zu joggen?

Ja, ist es. Es gibt verschiedene Faktoren, die man berücksichtigen sollte. Hat mein Hund überhaupt Lust zu laufen? Joggen sollte Spaß machen! Außerdem sollte man auf die Rasse sowie Alter und körperliche Fitness des Hundes achten. Joggen ersetzt nicht den Spaziergang. Hunde sollten zusätzlich auch immer geistig gefördert werden. Ein gutes Warm-Up ist Grundvoraussetzung.

Sind bestimmte Hunde nicht geeignet?

Kurznasige Hunde wie ein Mops oder französische Bulldoggen können sich mit dem Laufen sehr schwer tun, da sie kaum genügend Luft bekommen.

Genauso muss man bei „schweren“ Hunden oder Hunden mit langem Rücken, zum Beispiel einem Dackel, aufpassen. Man sollte beim Laufen immer das Wesen und die Anatomie des Hundes beachten. Für Welpen ist die Anstrengung unabhängig von der Rasse generell zu groß, da weder Kondition noch Knochenbau des heranwachsenden Hundes ausreichend entwickelt ist. Generell raten wir, es erst ab einem Jahr zu probieren. Ich würde mir vorab immer das „Go“ vom Tierarzt/Physio meines Vertrauens geben lassen.

Wie weit kann man mit Hund joggen?

Jeder Hund muss laufen lernen, pauschal gibt es hier für mich keine Antwort. Lieber mit kurzen Einheiten starten als gleich einen Zehn-Kilometer-Lauf zu absolvieren. Die Wetterverhältnisse müssen auch passen, es sollte nicht zu kalt oder zu heiß sein. Auch die Bodenbeschaffenheiten muss passen. Es gibt Hundeschulen/Vereine die einen tatkräftig unterstützen.

Muss sich ein Hund erst daran gewöhnen?

Ja, auch Hunde müssen sich ans Laufen gewöhnen. Mit kleinen Runden beginnen, die richtige Geschwindigkeit finden und immer wieder kleine Pausen einlegen. Auch Hunde können vom Joggen Muskelkater bekommen, nicht nur der Mensch. Aufbau und Gewöhnungstraining sind sehr wichtig! Das Wohl des Hundes geht vor und man sollte die eigenen Bedürfnisse zurückstecken.

Wann sollte man lieber stoppen?

Wie lange man mit einem Hund joggt, ist abhängig vom Alter, Gesundheitszustand und Körperbau. Generell raten wir unter einem Jahr vom Joggen mit Hund ab. Weniger ist oft mehr. Erschöpfungsanzeichen können oft sein: tiefrote Zunge oder blasse Schleimhäute, der Hund hechelt stark, die Zunge hängt sehr weit heraus und die Atmung wird schneller. Der Hund verweigert das Laufen.

Mit Leine joggen?

Es gibt spezielle Joggingleinen und Geschirre für den Hund. Ein gut sitzendes Brustgeschirr ist für mich Pflicht. Es gibt eine sogenannte Bauchleine für den Menschen, somit hat man die Hände frei. Mit und ohne Leine sollte der Hund einen guten Grundgehorsam haben und das Vertrauen auf beiden Seiten da sein.