Hilfsaktion in Wörth
Das erlebte eine Familie auf der Flucht

Ein ukrainisches Paar flüchtete mit seinen vier Kindern nach Kruckenberg. Hinter ihnen liegen albtraumhafte Tage.

16.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:42 Uhr
Theresia Luft
Übersetzerin Tetiana Raith (links) mit Yaroslaw und Switlana Puntus, die mit vier Kindern und Hund aus Kiew flüchteten. −Foto: Theresia Luft

Hilfe für die Ukraine ist notwendiger den je. Die Hilfe, die die Feuerwehr Wörth, die Stadt, die DLRG und viele weitere Unterstützer ins Leben riefen, läuft weiter. Eine Lkw-Ladung mit über 30 Tonnen Hilfsgütern wurde nach Ungarn an die ukrainische Grenze gebracht. Von dort wird alles an die Ukraine weitergegeben. Gesammelt wird weiter im Feuerwehrhaus Wörth. Nachbarfeuerwehren klinken sich ein, sammeln und liefern das Gesammelte nach Wörth.

Siegfried Engl, Vorsitzender der Feuerwehr Wörth, teilte mit, dass von den Geldspenden, bisher gingen über 7000 Euro auf das Sammelkonto der FF Wörth ein, dringend benötigte Lebensmittel gekauft und zur ukrainischen Grenze gebracht werden. Grundnahrungsmittel, Mehl, Zucker und Wasser werden benötigt und die Listen werden ständig aktualisiert.

Helfer trafen sich im Feuerwehrhaus

Beim Treffen der Helfer im Feuerwehrhaus war eine ukrainische Familie eingeladen, die in Kruckenberg untergekommen ist. Sie erzählte, warum sie ihre Heimat verließ. Switlana und Yaroslaw Puntus sind mit ihren vier Kindern und einem Hund aus Kiew geflüchtet. Die Familie hatte sich am 6. Tag nach Beginn der Kämpfe entschlossen, ihre Heimat zu verlassen. Die Sicherheit der Kinder war ausschlaggebend.

„Wir waren vier Familien in zwei Häusern und wir haben uns, wenn die Sirenen losgingen, im Keller versteckt. Ab dem 3. Tag haben wir gleich im Keller übernachtet. Als die Kämpfe immer näher kamen, wir den Bombeneinschlag nicht nur mit einem Wums hörten, sondern auch die Vibrationen spürten, sind wir losgefahren. Ein Freund von Yaroslaw, der in Deutschland lebt, hatte uns gleich am Anfang gesagt, wir können kommen“, erzählten sie abwechselnd auf Ukrainisch und Englisch.

So geht es den Geflohenen

Die Familie Puntus ist allen, die ihr helfen, sehr dankbar, ob es nun ein Kinderwagen für die Zweijährige ist oder einfach die Gastfreundschaft, die sie erfährt. Die Kinder halfen gleich der Familie Dierks bei der Sammelaktion bei Rewe in Wörth. Sie haben die Boxen beschriftet. Die Eltern der Puntus sind in Kiew geblieben und der Bruder von Yaroslaw lebt in Moskau. Durch den Kontakt zur Familie bleiben sie informiert über das, was in ihrer Heimat geschieht. Sobald es geht, wollen sie zurück nach Kiew.

Abgabe: Liste:Geldspenden:
Sachspenden können im FFW-Haus Wörth oder bei den umliegenden Feuerwehren, die mitsammeln, abgegeben werden.Die aktuelle Liste der Dinge, die gebraucht werden, ist auf der Homepage oder in den sozialen Medien der Feuerwehr Wörth zu finden.Verwendungszweck: Spendenaktion Ukraine IBAN: DE26 7506 9038 0201 8717 49, Raiffeisenbank Falkenstein-Wörth (llt)

Am meisten vermissen sie ihr eigenes Bett und die Kinder, die 14, 12, 11 und 2 Jahre alt sind, die Schule, sagte Switlana. Die Familie brauchte vier Tage von Kiew nach München. Zwei Nächte verbrachte sie auf der Flucht noch in der Ukraine. Einmal übernachtete sie in Österreich.