Seinen Ruf kennt fast jedes Kind; einen Kuckuck zu sehen, ist nicht ganz so einfach. Denn der so genannte Brutparasit hat zunehmend Probleme, „Leih-Eltern“ zu finden.
Ab Anfang, Mitte April landet der Kuckuck, von Afrika her, bei uns. Und macht sich zwar umgehend erst auf Partnerinnensuche, mit unermüdlichem „ku-kuh“ oder „kuku-kuh“; dann auf die Suche nach einem fertigen, aber noch nicht bebrüteten Nest, in dem sie den nichts-ahnenden Besitzern unbemerkt das sprichwörtliche Kuckuckskind in Eiform unterschieben können. Doch die Nestsuche wird schwieriger.
Insgesamt ist der Kuckuck zwar nicht wählerisch – an die 100 andere Vogelarten sind europaweit als Wirte bekannt. Aber das einzelne Weibchen sucht fast immer nach genau der Wirtsvogel-Art, bei der sie selbst aufwuchs. Und etliche dieser Arten sind zunehmend in Not: weil ihre Insektennahrung schwindet oder ihr Lebensraum, etwa das Schilf für den Teichrohrsänger. Andere Arten, die winters kaum oder gar nicht wegziehen, reagieren auf die Klimaerwärmung mit immer früherem Brutstart – für sie kommt der Kuckuck zu spät zurück. Etwa der Zaunkönig – der Winzling ist tatsächlich eine Wirts-Art für den fast turmfalken-großen Kuckuck!
Der ist automatisch Einzelkind: Die „richtigen“ Eier im Wirtsnest werden entweder von den Kuckuckseltern gefressen oder aus dem Nest gerollt. Oder der Jung-Kuckuck wirft sie über Bord; ebenso instinktiv und mit spezieller Technik.
Dr. John Mihopulos ist begeisterter Fotograf und Naturbeobachter. Beides verbindet der Regensburger auf Fotostreifzügen im Raum Regensburg und Kelheim. Dabei hat er sich das Wissen angeeignet, wann und wo sich Vogelarten gut beobachten lassen – ohne sie zu stören oder zu vertreiben. Für die Mittelbayerische öffnet er zwei Mal im Monat seine Foto-Schatztruhe und gibt aktuelle Tipps zur Vogelbeobachtung.