Vogelwelt bei uns
Die Kohlmeise ist erfinderisch und wenig wählerisch

14.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:17 Uhr
Wie auf einer Bühne präsentiert sich die Kohlmeise im goldenen Herbstlaub. −Foto: J. Mihopulos

Sie gehört vermutlich zu den bekanntesten Vogelarten unserer Heimat – denn die Kohlmeise hat sich fast so sehr wie die Spatzen auf die Nachbarschaft zu uns Menschen eingelassen.

Futterhäuschen und Nistkästen nutzt sie wie selbstverständlich; und das Repertoire an natürlichen und künstlichen Nistplätzen erweitert sie ziemlich er-finderisch. So hat ein Pärchen heuer kurzerhand den Zierbrunnen vorm Wolfskofener Feuerwehrhaus beschlagnahmt und eine Aushöhlung darin zur Kinderstube umfunktioniert. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit ist sie einer der häufigsten Brutvögel in Mitteleuropa.

Und so kann man fast allerorten mal einen genaueren Blick auf sie werfen. Auf unserem Bild zum Beispiel ist ein Männchen zu sehen. Die tragen nämlich, tja, mal wieder dicker auf als die Damen. Und zwar bei dem schwarzen Strich, der sich bei „ihm“ breit von der Brust bis zum Bauch hinunter zieht.

Auch ein ausgiebigeres Hinhören lohnt sich, denn stimmlich ist die Kohlmeise ebenfalls erfinderisch. Ihr eigener Gesang klingt, als „läute“ sie das Frühjahr ein. Aber ebenso gekonnt bedient sie sich aus dem Repertoire anderer Meisen oder sonstiger Arten wie dem Buchfinken.

Dr. John Mihopulos ist begeisterter Fotograf und Naturbeobachter. Beides verbindet der Regensburger auf Fotostreifzügen im Raum Regensburg und Kelheim. Dabei hat er sich das Wissen angeeignet, wann und wo sich welche Vogelarten gut beobachten lassen – ohne die Tiere zu stören oder gar zu vertreiben. Für die Mittelbayerische öffnet er zwei Mal im Monat seine Foto-Schatztruhe undgibt aktuelle Tipps zurVogelbeobachtung.