Alleinstellungsmerkmal
Baustart für die Flussbühne in Roding: Ab 2023 wird am Esper gefeiert

28.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:08 Uhr
Freuten sich über den Baustart: Sabine Weixel vom Bauamt, Bürgermeisterin Alexandra Riedl und Architekt Florian Brunner vom Büro quadrat 45˚ −Foto: Christoph Klöckner

Am Donnerstag hat der Bau eines Alleinstellungsmerkmals der Stadt begonnen: Am Esper entsteht eine Flussbühne im Regen.

Ein Bagger legte eine Baustraße zu den Uferterrassen an, wo nun der Bauplatz für die Fundamente der Bühne, sozusagen die Füße, gegossen und dann per Kran an ihre vorgeschriebenen Stellen im Fluss gesetzt werden. „Es freut uns sehr, dass der Bühnenbau jetzt begonnen hat“, sagte Bürgermeisterin Alexandra Riedl vor Ort im Beisein der stellvertretenden Stadtbaumeisterin Sabine Weixel und Architekt Florian Brunner.

Das Projekt im Fluss hatte zwischenzeitlich gewackelt, da es auch einer Förderfrist unterlag und Lieferengpässe für die Baumaterialien auftraten. Diese Engpässe sind soweit überwunden, es kann gebaut werden. Der Baustart mit dem Fundamentebau sei umso wichtiger, um nicht die Schonzeit der Fische zu stören, erläuterte Brunner.

In den vergangenen Tagen sei der Baugrund, also der Flussboden, wo die Bühne stehen wird, von Tauchern nach Muscheln abgesucht worden. Es seien auch einige gefunden und an andere passenden Stellen gebracht worden. Im nun ersten Schritt würden die Betonpylonen gesetzt, die dann im Fluss noch sichtbar seien, „später sieht man die nicht mehr!“ Am Ufer werde dann der verzinkte Stahlunterbau der Bühne zusammengesetzt und in einem Stück vormontiert mit der Verblendung auf die Pylonen gesetzt. Auf diesen Aufbau kämen dann die eigentlichen Brückenteile. Je sieben Betonteile zu je 20 Tonnen seien das. Die Brücke halte durch das Gewicht selbst ihren Standort – im Flussgrund sei nichts verankert. Durch das Gewicht sei sie auch vor Hochwasser sicher und auch vor Eisstoß im Fluss. Die Stadt habe vor dem Planungsbeginn alle Fachstellen abgefragt, was möglich und erlaubt sei, so Bürgermeisterin Riedl. Ausgewählt worden sei dann die Möglichkeit, die am wenigsten in die Natur eingreife.

Viele Bürger hätten die Idee für gut befunden, die nun auch dank Architekt Brunner umgesetzt werde. Es sei umso schöner, dass dies in solch schweren Zeiten gelinge und auch die Firma Feldbauer dafür ein wirtschaftliches Angebot abgegeben habe, so Riedl. Das sei in Zeiten, wo die Auftragsbücher noch voll seien, etwas Besonderes, pflichtete ihr Florian Brunner bei. Kritik, dass hier das Stadtbild mit Brücke verschandelt werde, wies Riedl zurück. Dafür gebe es als Dach ein Segel, das abbaubar sei, so bleibe der Blick erhalten. Das Segel werde gerade in Seeon am Chiemsee gefertigt, so Brunner.

Kosten wird die Bühne etwas mehr als vorgesehen: 450000 Euro statt anfangs geplanter 400000 Euro, wobei 350000 Euro als Förderung im Preis enthalten sei, sagte die Bürgermeisterin.

− ck