Tradition
Neuer Veranstalter, viele Ideen: Vorfreude auf den Krüglmarkt in Amberg steigt

27.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:25 Uhr
Viel Kunsthandwerk ist bei der Traditionsveranstaltung geboten. −Foto: Gerd Spies, Archiv

Am 22. und 23. April 2023 findet der Amberger Krüglmarkt auf dem Malteserplatz und in der Georgenstraße statt. Die Traditionsveranstaltung zeigt ab sofort ein etwas neues Gesicht – und das sogar in mehrfacher Hinsicht.

Der Amberger Krüglmarkt „zu Georgi“ blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im frühen 17. Jahrhundert kamen Töpfer um diese Zeit nach Amberg, um ihre Waren anzubieten, heißt es in einer Presseinfo des neuen Veranstalters. Warum diese Tradition irgendwann für viele Jahrzehnte unterbrochen wurde, sei nicht mehr komplett nachzuvollziehen. Erst 1987 fand der erste „Krüglmarkt der Neuzeit“ statt: Was der Marktveranstalter Gerhard Stock dort wiederbegründete, sei von den Menschen begeistert angenommen worden, sodass zahlreiche Aussteller seither Jahr für Jahr gerne in die Oberpfalz reisen.

Sinkende Zahlen durch Corona

Die maximale Anzahl der Stände lag bei etwa vierzig. Der coronabedingt in den Herbst verschobene Krüglmarkt habe im Jahr 2021 aber nur rund die Hälfte erreicht. Nicht nur Gerhard Stock, auch die Töpfer sowie die Amberger Bevölkerung freuten sich laut Pressemitteilung, dass der Markt 2022 wieder im weitgehend normalen Rahmen stattfinden konnte.

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Für den damals fast 81-jährigen Veranstalter fand sich hierbei eine passende Gelegenheit, sich von der organisatorischen Aufgabe zu verabschieden.Das bedeutet allerdings nicht, dass die Krüglmarkt-Tradition nun aufs Eis gelegt wird. „Ich war bereits als Grundschüler zum ersten Mal mit dabei, seither gehört der Amberger Krüglmarkt als fester Termin zu meinem Leben“, sagt Anno Stock, der Sohn des bisherigen Veranstalters.

Markt-Organisation in der Freizeit

Er fühle sich dem Krüglmarkt „nicht verpflichtet, aber eng verbunden“, so der im westfälischen Schwerte wohnende Online-Autor. Weitere Veranstaltungen in anderen Städten plane der 43-Jährige jedoch nicht: „Mein Hauptberuf ist das Schreiben. Ich bin in dieser Tätigkeit zu 50 Prozent angestellt und zu mindestens 70 Prozent selbstständig“, so Stock lachend. „Das bedeutet, dass ich als Autor und Redakteur bereits mehr als vollumfänglich ausgelastet bin. Die Organisation des Amberger Krüglmarktes fällt in meine Freizeit. Für mehr als diesen einen Markttermin habe ich einfach keine Kapazitäten“, fügt er an. Für den Krüglmarkt in Amberg habe Stock einige Pläne.

Neuerungen auf dem Markt

Er wolle den Markt im Sinne seines Vaters weiterführen. Eine Neuerung ist, dass nun gegen einen kleinen Obolus auf dem Marktgelände ein WC-Wagen genutzt werden kann. Außerdem solle der Krüglmarkt die Besucher dazu einladen, sich hier etwas länger aufzuhalten. In der Mitte des Marktes werde es also ein paar Sitzgelegenheiten geben. „Am schönsten fände ich eine Verweilzone, die ähnlich wie ein Straßencafé oder ein Garten gestaltet ist. Wer als Händler sein Outdoor-Mobiliar präsentieren möchte, darf sich gerne bei mir melden. Auch alternative Ideen zu diesem Thema sind herzlich willkommen“, sagt Stock.

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Bereits seit Jahren gehört laut Mitteilung ein Korbmacher fest zum Kreis der Ausstellenden. In diesem Jahr kommen weitere ergänzende Stände hinzu: Ein Kunsthandwerker werde seine Holzkunst anbieten und auch einen Stand mit Naturseifen werde es geben. „Wir bleiben aber definitiv beim Kunsthandwerk. Industrieprodukte sind auf dem Krüglmarkt schlicht fehl am Platz“, betont Stock.

Eine Internetseite entsteht

Darüber hinaus arbeitet Stock zusammen mit seiner Partnerin und der Familie daran, dem Krüglmarkt ein virtuelles Schaufenster zu verleihen. „In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass Besucherinnen und Besucher des Marktes bei meinen Eltern anriefen, um die Kontaktdaten bestimmter Aussteller zu bekommen“, berichtet der neue Veranstalter. Ab sofort öffne man also einfach die derzeit im Aufbau befindliche Webseite www.krüglmarkt.de und bekommt dort Informationen über die jeweiligen Aussteller.

Auf der Webseite gehe das junge Team sogar noch etwas weiter als viele Wettbewerber: „Wer den Markt regelmäßig besucht, sucht manchmal vergeblich nach seinem Lieblingsstand. Einige Töpferinnen und Töpfer bekommen den Krüglmarkt nicht in ihrem Terminkalender unter oder scheuen eine weite Fahrt und die hohen Kosten. Trotzdem sind und bleiben sie ‚Freunde des Krüglmarktes‘ und bekommen auf der Homepage eine eigene Rubrik“, so Stock.

An alte Zeiten anknüpfenWas wünschen sich Anno Stock, sein Team und die Ausstellenden für die kommenden Jahre? „Gutes Wetter, ein nettes, kauffreudiges Publikum und gerne auch wieder Zuwachs, um die alte Größe zu erreichen. Der Krüglmarkt und die Amberger haben es verdient“, findet Stock.