Wachkoma-Gesellschaft
Amberg-Sulzbacher Altlandrat wird zum Ehrenmitglied

15.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:31 Uhr
Die Wachkoma-Gesellschaft gratuliert den beiden Geehrten Johann Donis und Armin Nentwig. Die Verleihung fand in einer Grazer Universität statt. −Foto: Fotos: Fantasiefabrik

Bei der Jahrestagung der Österreichischen Wachkoma-Gesellschaft in der Karl-Franzens-Universität in Graz erhielt Armin Nentwig eine große Ehrung.

Nentwig ist Gründer und Motor der Deutschen Wachkoma-Gesellschaft, Schädel-Hirnpatienten in Not , mit Sitz in Amberg und Mitbegründer der Österreichischen Wachkoma-Gesellschaft, die mit der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie assoziiert ist. In festlichem Rahmen wurde der Amberger nun zum Ehrenmitglied ernannt. Diese große Auszeichnung erhielt er laut Pressemitteilung der Wachkoma-Gesellschaft zusammen mit dem Gründerpräsidenten Chefarzt Johann Donis.

Aufbau der Neurologischen Rehabilitation in Österreich

Präsident Donis hatte mit Unterstützung aus der Amberger Zentrale den flächendeckenden, durchgängigen Aufbau der Neurologischen Rehabilitation in Österreich vorangetrieben, fachlich begleitet und in 20 Jahren mit großem Erfolg realisiert.

Das könnte Sie auch interessieren:Flüchtlingssituation in Amberg-Sulzbach ist laut Landrat dramatisch

So konnte in den vergangenen 20 Jahren Zehntausenden Schwerst-Kopfverletzten geholfen und eine Versorgung angeboten werden, Leben gerettet und verlängert werden. Durch den Versorgungsaufbau in Österreich hätte auch das damals noch unterversorgte Bayern entlastet werden können, da mangels anderer Angebote alle Betroffenen aus Österreich in Bayern Hilfe suchten und fanden, heißt es in der Mitteilung weiter.

Keine Versorgungsmöglichkeit in der Slowakei

In der Slowakei, wo es bislang keinerlei Versorgung von Schwerst-Schädel-Hirnverletzten gibt, gelang es zudem, eine Arbeitsgemeinschaft mit einer engagierten Präsidentin (Michaela Huliková) zu gründen. So konnte beispielsweise auch für den kleinen Matej, der in der Slowakei keinerlei medizinische Versorgung erfuhr, eine Behandlung in der deutschen Spezialklinik (für ertrunkene Kinder) in Vogtareuth möglich gemacht werden. Der Junge wurde dort erstmals medizinisch-neurologisch untersucht und eingestellt, teilt die Gesellschaft mit. Bei der Veranstaltung in Graz wurde darüber berichtet und den beiden neuen Ehrenmitgliedern Donis und Nentwig von der Familie gedankt.

Auszeichnung für Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes

Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), erhielt den Gerstenbrand Award 2022. Nentwig dankte dem deutschen Ehrenmitglied und der Pionierin, die seit 30 Jahren an seiner Seite für den Neurologischen Reha-Aufbau kämpft, für ihren Einsatz.

Das könnte Sie auch interessieren:Programmumstellung beim Amberger Einwohnermeldeamt

Die deutsche Bundesvereinigung mit Sitz in Amberg besteht mit der integrierten Notrufzentrale nun seit 32 Jahren. Sie hat seitdem weitaus mehr als 100000 Familien in ganz Europa geholfen, beraten und begleitet. Ziel sei es immer gewesen, alle Betroffenen zu bündeln und bundesweit Betroffenheit für deren Situation herzustellen. So sei es erstmals für Deutschland gelungen, eine weltweit einmalige Versorgung in allen Stufen aufzubauen. „Dies kann uns alle stolz machen“, so Nentwig.

Der Fall des kleinen Matej

Geschichte:Die Österreichische und die Deutsche Wachkoma-Gesellschaft setzten sich beide für den Aufbau der Neuro-Reha in der Slowakei ein. Hier gibt es keinerlei Versorgungsangebote. So hatte auch die Familie mit dem kleinen Matej (Ertrinkungskind) keinerlei fachärztliche Hilfe. Eine Spezialklinik in Vogtareuth half.

Reaktion:„Wir sind froh und dankbar, diese Unterstützung mit Rat und Tat zu bekommen“, sagt die Familie des kleinen Matej.